Am Freitag, den 4. Juli 2025, begab sich das Leistungsfach Geografie mit Frau Ebel auf die Spuren der Riss- und Würmeiszeit. Bereits in den Morgenstunden begaben wir uns dafür auf den Geopfad im oberschwäbischen Bad Schussenried.
Während der sogenannten Würmeiszeit war das Exkursionsgebiet von den Eismassen des Rheingletschers bedeckt. Diese erreichten vor 20 000 Jahren eine Eisdicke von ca. 1000-500m und prägten somit unsere Landschaft in Oberschwaben erheblich. Der Rundgang ab dem Wanderparkplatz „Schussenursprung“ führte uns an vielen konkreten Beispielen des glazialen Formenschatzes einer Jungmoränenlandschaft, wie Toteislöcher, Zungenbecken, Zungenbeckenseen, subglaziale Rinnen und End- und Rückzugsmoränen, vorbei.
An der Lassaulx – Bank erhielten wir einen sehr guten Überblick in das wellige Relief einer Jungmoränenlandschaft und konnten in der Ferne das gesamte Alpenpanorama erahnen und erkennen woher der Rheingletscher ins oberschwäbische Alpenvorland vorgedrungen ist.
Nach einer kurzen Pause an der Kapelle in Kleinwinnaden befassten wir uns mit dem Rohstoff Torf, welcher aus organischem Material und Schmelzwasserablagerung in den Senken der glazialen und periglazialen Landschaft entstand und der Energiegewinnung und als Baumaterial diente. Über die Biberacher Straße, erbaut auf einem Endmoränenrücken, erreichten wir nach einem etwas längerem Fußweg den sog. Gletschergarten. An dieser Station trafen wir auf zahlreiche Findlinge. Dabei handelt es sich um einzelne Felsblöcke, die weit ins Alpenvorland transportiert worden waren und sich beim Schmelzvorgang des Gletschers, 150 – 100 km weit entfernt von ihrem Ursprung, bei uns abgelagert haben. Dass sich diese auch gut zum Klettern eignen, stellten wir rasch fest und so befand sich plötzlich der gesamte Kurs auf einem Findling. Danach setzten wir unsere Exkursion fort und wanderten an der Schussenverdohlung sowie dem Mangenweiher vorbei, zurück in Richtung Schussenursprung. Eine alte Bahnstrecke, die früher zum Transport von Torf verwendet wurde, wies uns den Weg. Nachdem wir das ehemalige Gletschertor durchquert hatten, bestaunten wir einen der größten Findlinge mit einem Gewicht von ca. 50t im Rheingletschergebiet. Zum Abschluss stiegen wir noch hinab zum Ursprung der Schussen, wo während der Würm Kaltzeit Rentiere lebten, wie Skelettfunde belegen.
Wieder am Ausgangspunkt, angekommen nahm die Exkursion auch schon ein Ende. Die Veranschaulichung der eiszeitlichen Landschaft in der nächsten Umgebung zum Wohn – und Schulort war eine ganz besonders gewinnbringende Erfahrung und half uns den Lernstoff noch besser zu verstehen.
Jetzt sind wir gespannt auf die weiteren bevorstehenden Exkursionen des Leitungsfachs Geografie.
Text: A. Ries / S. Ebel
Fotos: S. Ebel