Marchtaler Plan
(auch) digital

Die Idee

Der Marchtaler Plan steht mit seinen Strukturelementen Morgenkreis, Freie Stillarbeit (FSA) und Vernetzter Unterricht (VU) mit seinen Projekten seit seiner Entstehung für Orientierung (auch im Glauben), Eigenverantwortung, Erlernen des Umgangs mit Freiheit und das Vernetzte Denken. Diese Kompetenzen sind jetzt als Schlüsselqualifikationen für das 21. Jahrhundert gefragter denn je, und gleichzeitig tief in der DNA katholischer Schulen.

Wir machen uns nun auf den Weg, dieses Profil des Marchtaler Plans weiterzuentwickeln.

Fragen zum Projekt

Warum sagt Ihr nicht einfach "Tabletklassen"?

An vielen Schulen wird von "Tabletklassen" gesprochen. Dabei hat man vorher auch nicht von "Heftklassen" gesprochen. Im Wesentlichen ist damit gemeint, dass Eltern Tablets für ihre Kinder finanzieren, und an der Schule wird versucht, diese in den Unterricht zu integrieren. Es wird oft damit argumentiert, dass der Rucksack leichter wird, weil weniger Bücher getragen werden müssen, oder dass die Motivation steigt. Auch, wenn dies stimmen mag, möchten wir mehr als das, und auch mehr als die bloße Übertragung von Papier-Arbeitsblättern ins digitale PDF.

Was bedeutet dann "Marchtaler Plan (auch) digital"?

Wir möchten gezielt bei den Strukturelementen des Marchtaler Plans ansetzen: Wie lassen sich z. B. unsere freien Arbeitsformen digital weiterentwickeln? Was bleibt dabei lieber analog und haptisch? Wie können wir Projekte und Zusammenarbeit auch digital (und ggf. in agilen Formen) organisieren? Wie kann ich die Möglichkeiten nutzen, externe Experten in den Unterricht zu integrieren und Schule zu öffnen? Wie müssen sich Prüfungsformen verändern, um aktuellen Anforderungen gerecht zu werden?

Ein Beispiel für die Weiterentwicklung des VU ist das Deeper Learning-Projekt am Gymnasium, bei dem wir mit der Universität Heidelberg kooperieren und ein neues Unterrichtsmodell für das projektartige und themenübergreifende, vernetzte Arbeiten ausprobieren und begleiten lassen.

 

 

Was sind die Ziele des Projekts?

Digitale Medien spielen heute überall, aber in besonderer Weise auch im Alltag unserer Schülerinnen und Schüler, eine wichtige Rolle. Sie prägen ihre Freizeitgestaltung, ihre Art zu kommunizieren und ihre Weltwahrnehmung. Typisch ist, dass Kinder und Jugendliche einerseits häufig technische Trends gut kennen, während sie andererseits in der Einschätzung oftmals Inhalte nur schwer einschätzen können sowie in Anwendungen, die über den Freizeitbereich hinausgehen, wenig kompetent sind. Diesen Umstand in der Schule pädagogisch aufzugreifen und die Schülerinnen und Schüler in ihrer Medienkompetenz zu schulen, ist eine wichtige Voraussetzung dafür, Schülerinnen und Schüler medienkritisch und medienmündig zu erziehen und ihnen einen individualisierten, bewussten und zielgerichteten Umgang mit den digitalen Medien zu eröffnen.

Im Sinne eines problemorientierten Lernens gelingt dies am eindrücklichsten und nachhaltigsten im täglichen und bewussten Umgang mit den Medien selbst.

Medienkompetenz meint nicht nur die Beherrschung von Programmoberflächen, sondern primär die Fähigkeit den geeigneten Medieneinsatz bei einer aktuellen Aufgabe zutreffend einschätzen zu können. Dies geschieht am besten, wenn unterschiedliche Medien im täglichen, regulären Unterricht zur Auswahl stehen und nicht z. B. durch den Gang in einen Computerraum die Medienwahl schon entschieden ist. Es geht ferner darum, Informationen zu finden, sie vernünftig zu verarbeiten, einzuordnen und aufzubereiten.

Wir orientieren uns dabei an der Leitperspektive „Medienbildung“ im Bildungsplan 2016 des Landes Baden-Württemberg:

Die Entwicklung unserer Gesellschaft zu einer Mediengesellschaft macht Medienbildung zu einem wichtigen Bestandteil allgemeiner Bildung. Ziel von Medienbildung ist es, Kinder und Jugendliche so zu stärken, dass sie den neuen Anforderungen sowie den Herausforderungen dieser Mediengesellschaft selbstbewusst und mit dafür erforderlichen Fähigkeiten begegnen können. Dazu gehören eine sinnvolle, reflektierte und verantwortungsbewusste Nutzung der Medien sowie eine überlegte Auswahl aus der Medienvielfalt in Schule und Alltag. Um diese Kompetenzen zu vermitteln, muss Medienbildung fächerintegriert unterrichtet werden. Die grundlegenden Felder der Medienbildung sind Information, Kommunikation, Präsentation, Produktion, Analyse, Reflexion, Mediengesellschaft, Jugendmedienschutz, Persönlichkeits‑, Urheber‑, Lizenzrecht und Datenschutz.

Die Verankerung der Leitperspektive im Bildungsplan wird durch folgende Begriffe konkretisiert:

  •  Mediengesellschaft
  •  Medienanalyse
  •  Information und Wissen
  •  Kommunikation und Kooperation
  •  Produktion und Präsentation
  •  Jugendmedienschutz
  •  Informationelle Selbstbestimmung und Datenschutz
  •  Informationstechnische Grundlagen
Warum beginnt das Projekt in Klasse 7?

Ein Einsatz schon in den Klassenstufen 5 oder 6 erscheint uns, zumindest zurzeit, aus pädagogischen Gründen als zu früh, obgleich es auch hierfür Argumente und Studien gibt. 

Über die unterrichtliche Nutzung von Leihgeräten der Schule werden jedoch auch schon in der Erprobungsstufe medienpädagogische Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler aufgebaut.  

Zudem beginnt in Klasse 7 der Aufbaukurs Informatik. 

Warum ein iPad?

Für die gestellten Anforderungen wird ein Gerät benötigt, das mobil und leicht ist, damit man das Werkzeug dort hat, wo man lernt – und nicht zum Lernen zum Werkzeug gehen muss. Damit dieser digitale Lernbegleiter mindestens fünf Jahre zuverlässig funktioniert, die täglichen Transporte in der Schultasche verträgt sowie auch noch nach Jahren eine ausreichende Akkuleistung hat, entfallen bestimmte sehr preiswerte Geräte. Damit das Gerät schnell einsatzbereit ist, muss es als Speichermedium eine SSD und einen leistungsfähigen Prozessor haben. Notebooks, die diese Anforderungen erfüllen (Ultrabooks aus dem Businessbereich), verursachen hohe Anschaffungskosten. Damit bleiben nur noch Tablets guter Qualität als mögliche Arbeitsgeräte. Bei dieser Geräteklasse ist es zudem besonders einfach, Medien unterschiedlicher Art (Bild, Video und Audio) zu erstellen. 

Da Lehrkräfte in mehreren Jahrgangsstufen unterrichten, sollte sichergestellt sein, dass Tablets der letzten vier bis fünf Jahre mit der gleichen Version des Betriebssystems betrieben werden können, damit Lehrkräfte und Schüler/innen in unterschiedlichen Jahrgängen die gleichen Oberflächen und Funktionen haben. Dies ist bei Androidgeräten, zumindest bis jetzt, nicht gegeben, bei iPads schon. 

Daher sind wir der Meinung, dass ein iPad den Anforderungen, die wir stellen, aktuell am besten entspricht, daher sind diese Geräte auch als Dienstgeräte bei den Lehrkräften im Einsatz. 

Explizit möchten wir darauf hinweisen, dass wir keine Apple-Schule sind. In den Räumen sind auch andere Geräte anschließbar und in der gymnasialen Oberstufe wird die Wahl des Gerätes freigestellt, weil hier die Wartung durch die Schülerinnen und Schüler vorausgesetzt werden kann. 

Wie wird es finanziert?

Die Geräte werden durch die Eltern angeschafft. Dabei gibt es die Möglichkeit einer Ratenzahlung. Gleichzeitig sorgt das Katholische Schulwerk für Leihgeräte, falls sich eine Familie diese Anschaffung aktuell nicht leisten kann. 

Vorhandene (oder gebrauchte) iPads können eingepflegt werden, solange es sich um die einfachste Gerätestufe handelt. Auch dadurch können die Kosten der Anschaffung reduziert werden. 

Die Lizenz für die Verwaltung der Geräte sowie die Finanzierung einiger Basis-Apps trägt das Katholische Schulwerk.

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