Der Marchtaler Plan ist der Erziehungs- und Bildungsplan für Katholische Freie Schulen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Mit diesem besonderen Bildungsplan kommen die Freien Katholischen Schulen der im Privatschulgesetz grundgelegten Aufforderung nach, dass "Schulen in freier Trägerschaft" das Angebot freier Schulwahl ergänzen und das Schulwesen durch besondere Inhalte und Formen der Erziehung und des Unterrichts fördern sollen (§ 1 Privatschulgesetz).
Der Marchtaler Plan
Unsere
Basis
Das christliche Menschenbild
Der Marchtaler Plan möchte allerdings nicht nur einem Gesetzesauftrag nachkommen, sondern versteht sich als die Konkretisierung des christlichen Menschenbildes, nach dem der Mensch "Gottes Ebenbild" und "zur Freiheit berufen" ist. Freiheit soll in eigenverantwortlichem Handeln erfahrbar werden. Dem Kind werden individuelle Lernwege und Arbeitsweisen (so etwa in der Freien Stillarbeit oder den Freien Studien) zugetraut. Mit dem Marchtaler Plan sollen Räume für die innere Sammlung und Besinnung eröffnet werden, Sinnfragen erörtert werden, Haltungen und Werte vermittelt werden. Als pädagogische Antwort auf die Zeichen der Zeit fordert und fördert der Marchtaler Plan allerdings auch Leistung im Wissen darum, dass Kinder und junge Menschen etwas leisten wollen.
Marchtaler
Plan
Ankommen in der Woche
Die Strukturelemente
Nach dem Wochenende beginnt die Woche mit dem Morgenkreis, einer „Stilleübung“ mit dem Blick auf die Mitte und dem Abschied vom Gewesenen.
Die Freie Stillarbeit (FSA) beinhaltet stilles, konzentriertes Arbeiten in einer vorbereiteten Lernumgebung mit freier Wahl des Themas, der Zeit, der Arbeitsform, der Partner und des Raumes.
Der Vernetzte Unterricht (VU) überschreitet die herkömmliche Gliederung der Stoffe nach Fächern und stellt eine ethische, soziale, und religiöse Verknüpfung der zu unterrichtenden Bereiche (je nach Schulform Religionslehre, Sachunterricht, Geschichte, Gemeinschaftskunde, Geografie, Physik, Chemie und Biologie) dar. Die Inhalte des Faches Deutsch werden vom Lehrer grundsätzlich mit den Unterrichtseinheiten vernetzt.
Gerade im Hinblick auf die Oberstufe und das Abitur wird der Blick aus Fachperspektive im Laufe der Schullaufbahn immer wichtiger. Fachlichkeit und Vernetzung werden kombiniert.