Im Februar und im April fanden an unserem Gymnasium zwei fächerübergreifende Deeper Learning-Projekte der Klassen 9 und 10 ihren erfolgreichen Abschluss. Unter den Leitphänomenen „Sozialer Zusammenhalt und Verantwortung“ (Klasse 9) sowie „Die Apokalypse“ (Klasse 10) setzten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen auseinander – stets mit dem Ziel, Wissen nicht nur zu erwerben, sondern kritisch, kreativ und vernetzt anzuwenden.
Beide Projekte mündeten nach einer intensiven, etwa vierwöchigen Erarbeitungsphase in einen sogenannten „Museumsgang“ – ein schulinterner Rundgang, bei dem alle Gruppen ihre Ergebnisse an interaktiven Stationen präsentierten. Dabei reichten die Themen von politischen Kontroversen, Greenwashing und sozialer Ausbeutung bis hin zu geopolitischen Krisen, Umweltbedrohungen oder historischen Wendepunkten.
Auch die Vielfalt der Lernprodukte spiegelte die Kreativität und Tiefe der Auseinandersetzung wider: Von ansprechend gestalteten Infowänden über eigens programmierte Websites bis hin zu Podcasts, in denen fundiert argumentiert und kontrovers diskutiert wurde, zeigten die Schülerinnen und Schüler, wie unterschiedlich und lebendig Lernen gestaltet sein kann.
Dass Deeper Learning mehr ist als reines Erkenntnislernen, zeigen zwei beeindruckende Projekte, in denen Schülerinnen und Schüler den Schritt vom Denken zum Handeln wagten: In einem Fall wurde eine Spendenaktion für die Erdbebenopfer in Myanmar ins Leben gerufen, im anderen entschied sich eine Gruppe dazu, die SOS-Kinderdörfer zu unterstützen. Beide Gruppen entwickelten eigene Websites, über die sie nicht nur auf ihre Anliegen aufmerksam machten, sondern auch konkret Spenden sammelten – mit spürbarem Erfolg. Diese Beispiele zeigen: Wenn schulisches Lernen über den Klassenraum hinauswächst, kann selbst eine Idee, die im Kleinen beginnt, echte Wirkung in der Welt entfalten.
Den Abschluss beider Deeper Learning-Projekte bildete jeweils eine Podiumsdiskussion, in der die Schülerinnen und Schüler ihre Erkenntnisse zusammenführten und das zentrale Phänomen aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven reflektierten und trefflich miteinander stritten.
Die beiden Projekte zeigten eindrucksvoll, wie selbstgesteuertes und fächervernetztes Lernen junge Menschen befähigt, sich aktiv mit ihrer Gegenwart auseinanderzusetzen – und dabei nicht nur Wissen, sondern auch Haltung zu entwickeln. Besonders deutlich wurde dies im Feedback der Schülerinnen und Schüler. Ein Teilnehmer formulierte sein größtes Lernerlebnis so: „Wenn man sich auf neue und ungewohnte Dinge einlässt, dann kann man dabei einiges Neues lernen.“
Ein herzliches Dankeschön gilt allen beteiligten Fachlehrkräften, die das Projekt begleitet haben – sowie den Schülerinnen und Schülern für ihr Engagement, ihre Ideenvielfalt und ihre Offenheit, auch über das rein Fachliche hinauszudenken.
Text & Fotos: Johannes Gresser