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„Tosca“, „Tod in Venedig“, „Rusalka“ und „Dora“

Binnen knapp drei Monaten machten sich die Schülerinnen und Schüler zunächst der Klassen 8 und dann 9/10 aller weiterführenden Schularten des Bildungszentrums auf nach Stuttgart, um im herrlichen Opernhaus in der Landeshauptstadt Oper zu erleben.

Für die 8. Klassen erhob sich am 27.01.2025 der Vorhang zu Puccinis Tosca, einem Werk, das sowohl von Liebe als auch vom Kampf für die Freiheit und Menschenwürde erzählt. Im Gedenken an den Tag der Befreiung von Ausschwitz besuchten die Schülerinnen und Schüler zuvor das Mahnmal für die Opfer von Terror- und Gewaltherrschaft in unmittelbarer Nachbarschaft des Alten Schlosses mit Impulsen von Christine Kapfer und Jörg Seethaler. Besonders Beeindrucken war, dass sich die Schülerinnen und Schüler hier sehr aufmerksam und diszipliniert gezeigt haben. Omis gegen Rechts, die einen Stand in unmittelbarer Nachbarschaft zum Mahnmal aufgebaut hatten, gaben uns noch eine Kerze mit, die wir mit nach Hause genommen haben, ums diese am Bild unseres Bekennerbischofs J.B. Sproll zu entzünden. In der Stuttgarter Inszenierung von Puccinis Tosca wurden die Ideale unserer heute so selbstverständlichen Menschenrechte veranschaulicht und ließen erkennen, dass es nicht selbstverständlich ist, in einem Land wie dem unseren in Freiheit und Menschwürde zu leben.

„Tod in Venedig“ am 12.02.25, eine Kooperation von Stuttgarter Ballett und Staatsoper, forderte die Schülerinnen und Schüler. Die nicht ganz einfache Handlung mit ihren vielen Symbolen und Anspielungen, Brückenschlägen und Zitaten auf Ideale des klassischen Griechenlands, aber auch die zerrissene Person Aschenbachs zog den Rückmeldungen zufolge die inzwischen mit den Jahren geübte junge Zuhörerschaft  dennoch in Bann und faszinierte in dem Zusammenspiel von Ballett und Oper, Bewegung und Musik. In manchen schriftlichen Rückmeldungen waren sogar fein differnzierte Vergleiche mit anderen Inszenierungen und Opernbesuche zu lesen – was für eine Freude.

Antonin Dvoraks „Rusalka“ (11.03.25) verblüffte mit atemberaubenden Installationen und der Frage nach Identität und wahrem Ich. Gemeinsam mit Schülerinnen des SKO (Studienkolleg Obermarchtal) besuchten Opernfans aus Klassen 8-10 unseres Bildungszentrums diese Aufführung. Rusalka, eine Wassernymphe, gehört ins Reich des Wassers, verliebt sich aber gegen alle Regeln in einen Menschen und ist dadurch zerrissen zwischen den Welten. Vergleichbar mit Disneys „Arielle“ oder Andersens „Die kleine Meerjungfrau“ nimmt das Schicksal seinen Lauf und endet tragisch. Mit Musik zum Baden (Mond-Arie!) und einer spannenden Inszenierung greift die Oper die existenziellen Fragen nach Rollen und Identität auf.

Als dann noch der 10er-Musikkurs der Realschule noch mit der Bitte kam, noch einmal vor Prüfungsstress und Schulende eine Oper zu besuchen, rannten diese mit ihrem Anliegen offene Türen ein. Quasi als Schlusspunkt ihrer Kulturfahrten besuchte am 08.04.25 die Kleingruppe aus dem Musikwahlfach die Dernière von „Dora“, einem zeitgenössischen Auftragswerk aus der Feder des Komponisten Bernhard Lang. Schlagwerk ohne Ende nicht nur im Orchestergraben, sondern auch Mittel- und Seitenlogen, kündeten schon zu Beginn ein nicht alltägliches Klangerlebnis an. Uns so war es auch. 1h 45 min spannende, zeitgenössische Musik lösten wahre Begeisterungsstürme aus! Erwähnenswert ist auch die Fahrt mit der „Zacke“ und der Stadtspaziergang vom Marienplatz auf die Karlshöhe am Nachmittag bei bestem Wetter.


Text. Jörg Seethaler
Fotos: Jörg Seethaler und Schüler

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