Im Rahmen einer 32jährigen Partnerschaft besuchten Anfang Juni 29 Schülerinnen und Schüler der Realschule und des Gymnasiums das College St. Sauveur in Rocheserviere. Nach einer Nachtfahrt und einem Abstecher zur weltberühmten Kathedrale von Chartres begrüßte die Schulleiterin Celine Caudron die etwas ermattete Reisegesellschaft mit einem herzlichen Willkommen. Nach Brioche und kühlem Getränk fanden sich die Jugendlichen in den Familien ihrer Austauschpartner wieder um den Alltag in den französischen Familien sieben Tage hautnah mitzuerleben. Am ersten Tag in unbekannter Umgebung gab es Gelegenheit dem Unterricht beizuwohnen und das französische Schulsystem und allerhand Lokales der geschichtsträchtigen Region Vendee kennenzulernen. Die im Heimatland erworbenen Französischkenntnisse fanden breite Anwendung im sprachlichen Hin und Her. Das französische Kollegium hatte für die Woche zahlreiche Exkursionen und Erlebnisanlässe organisiert. Gemeinsames Kanufahren, Bowling, Ausflüge in die Großstadt Nantes und das bezaubernde Nachbarstädtchen Clisson ließen die Gemeinschaft wachsen. Ein Höhepunkt war die Fahrt nach Noirmoutier, einem Ferienort an der Atlantikküste. Den wunderbaren Strand „Plage de Dame“ erreichten die 58 Schüler nach eineinhalbstündiger Fahrradtour um dort ausgiebig zu picknicken. Am Wochenende boten die Gastgeberfamilien zahlreiche Ausflüge und Aktivitäten, vom Baden am Meer bis zum Erlebnispark. Am Dienstagabend, dem letzten Tag, lagen sich alle Beteiligten in den Armen. Die Trennung fiel schwer. Worte zum Abschied stellten fest wie wichtig ein gegenseitiges Kennenlernen für ein Europa der Zukunft ist. Am 9. Juni bei den Wahlen zum europäischen Parlament hatten in beiden Ländern Parteien des Misstrauens Prozentpunkte gewonnen. Die beiden beteiligten Schulen haben in dieser Woche dem gegenüber ein eindrückliches und unvergessliches Zeichen des Vertrauens und der gegenseitigen Freundschaft gesetzt. Dank an unsere französischen Gastgeber, die sich dafür in unnachahmlicher und herzlicher Weise eingesetzt haben.
Text: Markus Holzschuh
Bilder: Markus Holzschuh / Französisches Kollegium