Es war sehr kalt und regnerisch, als wir uns am 22.02.24 dem Fort „Oberer Kuhberg“ nähern. An solch einem kalten Tag kann man sich trotz bester Winterkleidung ganz besonders gut vorstellen, wie es den einstigen Häftlingen ergangen sein muss, die einige Monate bis Jahre dort unter menschenunwürdigen Bedingungen in den Militäranlagen des 19. Jahrhunderts in sogenannter Schutzhaft ohne rechtsstaatliches Verfahren aus politischen Gründen festgehalten und vielfach misshandelt und gedemütigt wurden.
Zum großen Teil handelte es sich um Kommunisten, die seit dem Reichstagsbrand im Februar 1933 verfolgt wurden. Aber es waren auch katholische Geistliche darunter, die sich gewagt hatten, für die Verfolgten eine Messe zu lesen oder Kritik zu äußern.
„Die Menschenwürde ist unantastbar“, prangt uns gleich im Eingangsbereich entgegen. Nach knapp 90 Minuten Führung, während der die Schüler viele Fragen stellen durften, und Besichtigung der Ausstellung klingt einem der Satz ganz besonders deutlich nach, ebenso folgender Gedanke:
Mögen wir Nachgeborenen dieser Verantwortung immer wieder gerecht werden.
Text & Foto: Annika Goergens